Buchgestaltung // Juli 2021
Seit Anfang des Jahres hat mich die Gestaltung der Doppelpublikation »Am Ende der Weißheit / Verschalte Verbindungen« von Swantje Lichtenstein begleitet – zwei Bücher einer Lyrikerin, die in ihrer Arbeit die Schnittstellen von Wissenschaft, poetischer Praxis, performativer Gestaltung und Gesellschaftskritik ausleuchtet. Der Band ist jetzt endlich bei uns Verlagshaus Berlin erschienen und wurde Anfang Juli im »Ocelot, not just another Bookstore« vorgestellt.
»Am Ende der Weißheit« untersucht die komplexe Vielfalt der rassistischen Idee des Weißseins und des Weißen Wissens. Weißheit wird angezeigt, aufgefächert und seziert. Es ist ein Buch gegen das Vonsichweisen und für das Bezeugen von ganz alltäglichen Rassismen – und nicht zuletzt ein Einstehen für Poesie als widerständige Literatur. In dem zweiten Band »Verschalte Verbindungen« wird Poesie zum Gestaltwandlungsprozess, der Verschwiegenes zur Sprache bringt, Verbotenes benennt, Gestohlenes freisetzt und sich nicht zufrieden gibt mit den besetzten, übernommenen, verletzten Sprachen. Basis ihrer Auseinandersetzung ist ein performatives Verständnis des Schreibens: in Buchform übersetzt bedeutet das ein stetiges Ausloten der Grenzen der Sprache und des Sprechens.
Die Gestaltung der Doppelpublikation stellt sich mit dem Inhalt auf: durch farbverlaufende Umschläge, eine schwere Type, Fedrigoni-Papiere in verschiedenen Weiß-tönungen und einen schwarz-durchgefärbten Papp-Schuber mit ausgestanzter verbindender ß-Ligatur, die Inhalt und Form, Vergangenheit und Gegenwart engführt. Nicht nur inhaltlich sondern auch optisch ein grandios schönes Buch!
Am Ende der Weißheit / Verschalte Verbindungen
Doppelpublikation von Swantje Lichtenstein
300 Seiten / 2 Bücher in einem schwarzen Schaber / 29,90 Euro
ISBN 978-3-945832-44-8
Gestaltet wurde das Buch von Typografie/im/Kontext.
Podcast »BookGazette« // Juni 2021
Mit Nick Lüthi, dem Initiator von bookgazette.xyz habe ich mich in dem Podcast »BookGazette. Die Welt der unabhängigen Verlage« über Lyrik, Ligaturen & Typografie unterhalten. Wir sprachen über unabhängiges Verlegen, warum man vor Gedichten keine Angst haben sollte und wie Gestaltung & Inhalt in einem Buch zusammen gehen können. Im Übrigen sind alle Folgen des Podcasts super spannend, denn es kommen Expert*innen aus ganz unterschiedlichen Bereichen des unabhängigen Verlegens zu Wort und sprechen über ihre jeweiligen Erfahrungen – sehr individuell, inspirierend und professionell. Große Empfehlung!
Essay & Editorial Design // Dietz Verlag // August 2020
Von Franziska Richter, der Herausgeberin der Anthologie »Echoräume des Schocks« wurde ich neben vielen anderen Kreativen und Kulturschaffenden eingeladen, einen Text zur Anthologie über die Zeit des Lockdown beizusteuern. Entstanden ist der Essay »Ich glaube an die Chance, die in Vagheit liegt«, der persönliche Erfahrungen in meinen Rollen als Verlegerin, Typografin und Lehrende in einer Zeit großer Unsicherheiten reflektiert. Den Essay könnt ihr ab Seite 66 direkt im Buch nachlesen.
In 25 Beiträgen zeichnen Kulturschaffende und Kreative den Widerhall dieser Zeit auf, berichten von Ereignissen aus Politik und Gesellschaft und erzählen von Ängsten und Hoffnungen in ihrem Alltag im Ausnahmezustand. Sie vermessen den Schock, der den Kulturbereich getroffen hat und stellen sich die Frage, wie Kunst und Kultur in und nach der Corona-Zeit gefördert beziehungsweise gestärkt werden können.
ECHORÄUME DES SCHOCKS
Wie uns die Corona-Zeit verändert
Reflexionen Kulturschaffender und Kreativer
Franziska Richter (Hg.)
192 Seiten / Klappenbroschur / 16,00 Euro
ISBN 978-3-8012-0589-8
Gestaltet wurde das Buch von Typografie/im/Kontext.
Weitere Informationen:
→ »Wie wird die Pandemie die Rolle der Kultur verändern?« (Lena Schneider, Tagesspiegel, 10.11.20)
→ »Wichtige Debatte« (Alf Mayer, CulturMag, 01.11.20)
→ »Corona-Schockwellen: Neue Normalkultur?« (NEH, Verdi Kulturmagazin, 24.09.20)
→ Buchpremiere (Palisander, 02.09.20)
Editorial Design // März 2020
→ made in china
Gedichte: Lea Schneider // Illustrationen: Yi Meng Wu
Buchgestaltung: Andrea Schmidt
ISBN: 978-3-945832-38-7
Verlagshaus Berlin, 2020
→ Über das Buch (YouTube, Andrea Schmidt, März 2020)
→ »Wann ist ein Gedicht ein Gedicht?« (Veronika Lichter, bücherfrauen, 21. März 2020)
→ »ein loch im papier« (Monika Littau, Fixpoetry, 1. April 2020)
→ »Nicht vergleichen müssen …« (Marcus Neuert, Fixpoetry, 1. April 2020)
→ »Eine Reise durch Städte, Sprachen und Gedichte« (Peggy Kames, sinofilia.com, 13. April 2020)
Auszeichnung der Stiftung Buchkunst // Juni 2015
Die Stiftung Buchkunst prämiert die »Schönsten Deutschen Bücher 2015«! Unter den jeweils 5 Schönsten in fünf Kategorien wurde die »Edition ReVers« (Verlagshaus Berlin) mit allen drei Bänden in der Kategorie »Belletristik« ausgezeichnet – darunter auch der Band »Die Erbärmlichkeit des Krieges« von Wilfred Owen (Übersetzungen von Johannes Frank & Zeichnungen von Andrea Schmidt).
Die Auszeichnung wurde am 3. September 2015 im Museum für Angewandte Kunst Frankfurt verliehen. In der Jurybegründung zur Preisverleihung hieß es »Diese Bücher befeuern die Vorstellung, dass die epochalen Revolutionen anders verlaufen könnten, wenn man sich mit dem jeweils letzten Satz in den Ausgaben solidarisierte: »Poetisiert Euch.«
»Stadt, Land, Buch« // Börsenverein // November 2014
Am 22. November 2014 präsentierten wir mit dem Verlagshaus Berlin im Rahmen der Veranstaltung »Stadt, Land, Buch« vom Börsenverein eine »Lange Lyriknacht« im Theater der Brotfabrik (Berlin-Weißensee). Zusammen mit unseren Autor*innen und Illustrator*innen stellten wir die neuen Bände unserer Edition ReVers vor. Ich visualisierte live die Lesung zum Band »Die Erbärmlichkeit des Krieges. Gedichte von Wilfred Owen« mit Zeichnungen und Live-Visuals.
Interview auf »We read indie« // März 2014
Am Samstag, 22. März 2014, findet der 2012 ins Leben gerufene Indiebookday statt! Anlässlich dieses Tages kommen in der Reihe »We talk Indie« die kreativen Köpfe hinter den Indie-Programmen zu Wort. Unser Interview kann hier nachgelesen werden: »We talk indie: Im Gespräch mit dem Verlagshaus Berlin«.
Lehrauftrag für Designtheorie // FH Potsdam // Sommersemester 2013 // Juli 2013
Bedingt durch Globalisierung und Multikulturalisierung arbeiten Designer immer häufiger in interkulturellen Kontexten. Im Bewusstsein ihrer »eigenen« Kultur, müssen sie sich auch Fragestellungen der Inter- und Transkulturalität zuwenden, um im interkulturellen Kontext adäquat gestalten zu können. Oftmals sind Gestalter dabei mit Klischees und Stereotypen der »eigenen« und der »fremden« Kultur konfrontiert; jede Kultur besitzt daneben ihre sprachlichen und formal-ästhetischen Typen.
Leitfragen des Seminars waren: Wie ist Design im trans- bzw. interkulturellen Kontext vor dem Hintergrund von Klischees zu denken? Wie kann möglicherweise ein formal-ästhetischer Typus von einem sprachlichen Klischee abgeleitet werden? Gibt es Beziehungen zwischen formal-ästhetischer und sprachlicher Ebene? Welche trans- und interkulturellen Erfahrungen, Kenntnisse und Fertigkeiten sind erforderlich, um differenziert mit Klischees umzugehen und in interkulturellen Kontexten zu entwerfen?
Seminar für Designtheorie zusammen mit Dr. Alexander Graeff
FH Potsdam / Sommersemester 2013
Auszeichnung // Mai 2012
»typoversity 1«, herausgegeben von Andrea Schmidt, Patrick Marc Sommer und Nadine Roßa (Norman Beckmann Verlag und Design, Hamburg) wird in der Kategorie »Book Design« beim European Design Award 2012 in Helsinki mit »Silber« ausgezeichnet und erhält vom Type Directors Club New York das »Certificate of Typographic Excellence« verliehen!
Vortrag über Schriften im interkulturellen Kontext // Düsseldorf // November 2011
Auf den Tagen der Typografie in Düsseldorf sprach ich über Glückssymbole und Zeichen in der chinesischen Kultur. In der »Akademie Druck + Medien NRW e.V.« präsentierte ich in dem Vortrag »Viel Glück!« aktuelle Arbeiten sowie Studien- und Forschungsprojekte zum Thema »Schriften im interkulturellen Kontext«.
Artikel zum Buch »typoversity 1« in der »PAGE« (9/11) & »NOVUM« (11/11) // September 2011
→ Nadine Roßa, Andrea Schmidt & Patrick Marc Sommer (Hrsg.): »typoversity 1«
Norman Beckmann Verlag & Design, Hamburg, 2011
240 Seiten, ISBN: 978-3-939028-25-3
Buchkonzept, Interviews, Gestaltung: typoversity 1 // Norman Beckmann Verlag & Design // März 2011
Wie sieht die gegenwärtige typografische Ausbildung an deutschen Hochschulen aus? Welche Lehrkonzepte werden im Zuge einer sich stetig wandelnden Kultur angeboten? Wie gehen Studierende mit Typografie um? Diesen und anderen Fragen gingen wir in der Buchpublikation »typoversity 1« (NBVD Norman Beckmann Verlag & Design, Hamburg, 2011) nach.
Wir präsentieren herausragende typografische Projekte aus dem Studium und geben in Form von Interviews Einblicke in die aktuelle Lehre an deutschen Hochschulen. Wir thematisieren die Dichotomie aus Bildung und Ausbildung und diskutieren die Rolle der Typografie für die gestalterische Arbeit sowie ihrer gesellschaftlichen Relevanz. Im Mai 2011 wurde der Band auf der »TYPO Berlin« präsentiert.
→ Nadine Roßa, Andrea Schmidt & Patrick Marc Sommer (Hrsg.): »typoversity 1«
Norman Beckmann Verlag & Design, Hamburg, 2011
240 Seiten, ISBN: 978-3-939028-25-3
Gastprofessur an der China Academy of Arts Hangzhou (China) // Februar 2009
Im Wintersemester 2008_09 unterrichtete ich im Rahmen einer Gastprofessur an der China Academy of Arts Hangzhou (China) im bilingualen Masterstudiengang für Visuelle Kommunikation.
Ziel des Seminars war die differenzierte Auseinandersetzung mit der visuellen Kommunikation der chinesischen und deutschen Kultur. Die Öffnung von Landesgrenzen sowie die Ausweitung von Märkten erzeugen ganz neue Herausforderungen für den Menschen innerhalb seiner Umwelt und somit auch für die Designer*innen als Gestalter*innen ihrer Umwelt: Öffentliche Leitsysteme, Plakatwerbung oder Internetseiten bilden mehrere Sprachen nebeneinander ab; Produktverpackungen werden durch ihre visuelle Erscheinung auch in an deren Kulturen dekodierbar; Gebrauchsanweisungen sind interkulturell verwendbar. Unterschiedliche Zeichenfamilien bilden auf Informationsträgern eine Einheit.
Die Studierenden setzten sich neben dem Erlernen handwerklicher Grundlagen der typografischen Gestaltung mit Schrift und Zeichenfamilien unterschiedlicher Kulturen auch mit neuen Anforderungen des modernen multilingualen Grafikdesigns auseinander.