Schreiben gegen die Norm(en)?

Lesung und Diskussion // Literaturforum im Brecht-Haus // November 2023

Migration ist zum gesellschaftlichen Alltag geworden, jede*r dritte Bürger*in nennt eigene oder familiäre Migrationsgeschichten als Bezugspunkte im Leben. In den Medien ist von der postmigrantischen Gesellschaft die Rede. Und auch in der Literatur ist Migration ein beliebtes Thema. Gleichzeitig haben binäre Ausschlussdynamiken Hochkonjunktur: Inland/Ausland, Eigenes/Fremdes, Wir/Die bleiben hartnäckig bestehen. Wie geht das zusammen mit den sich verändernden Wahrheitsproduktonsmaschinen, um Paul B. Preciado zu zitieren, und wer bedient welche Hebel?

Mit diesem Themenschwerpunkt geht »Schreiben gegen die Norm(en)?« in die nunmehr vierte Runde. Die literarischen Gäst*innen Anja Bachl, Lütfiye GüzelRalph Tharayil und Selma Wels zeigen, wie sie mit ihrem Schreiben und Publizieren soziale Praxen verhandeln ohne dominanzkulturelle Normen zu aktualisieren. Ihre Texte sprengen traditionelle Vorstellungen des Zusammenlebens. Sie mischen die Textgattungen und führen eindrücklich vor Augen, was sich in unserer Gesellschaft ändern muss.

Moderation: Andrea Schmidt (sie/ihr) und Alexander Graeff (er/ihm).

→ Freitag, 10.11.2023 → Einlass: 19.30 Uhr, Beginn: 20 Uhr
Literaturforum im Brechthaus (Chausseestraße 125, 10115 Berlin)
Tickets: https://lfbrecht.de/events/2023-11-10/


108. Berliner Typostammtisch

Vortrag // LucasFonts in Berlin-Schöneberg // // Oktober 2023

Wie kommen die Buchstaben in die Bücher? Wie finden Schriften zu Verlagen, und umgekehrt? Der Typostammtisch Berlin hat am 26. Oktober 23 zum Verlagsabend ins Atelier »LucasFonts« eingeladen: »Die Inhaber*innen, Herausgeber*innen, Autor*innen oder Gestalter*innen (oftmals sind sie all das in Personalunion) illustrer, überwiegend in Berlin ansässiger Literaturverlage erläutern ihre typo-/grafischen Entscheidungen. Dafür bringen sie beispielhaft Bücher mit, legen sie auf den Overhead-Projektor, blättern mit uns durch die Seiten und stellen sich dem Gespräch. Wir freuen uns auf persönliche Begegnungen mit und rare Einblicke in die Arbeit von – Freudenfeuer, Trommelwirbel, großer Tusch: Brinkmann + BoseRohstoffTrottoir NoirVerbrecher Verlag und Verlagshaus Berlin

Zusammen mit Tillmann Severin habe ich über schönste Verlagshaus-Bücher gesprochen, Lieblingsschriften vorgestellt und verraten, wie sie entdeckt werden. Und wir haben darüber gesprochen, dass Lektorat & Gestaltung sich unbedingt bedingen, weil Inhalt & Form unbedingt zusammen gehören. Es war aufregend und schön, unsere Bücher vor so vielen Typo-Expert*innen zu zeigen. Vielen Dank an das tolle Typostammtisch-Team, allen voran Sonja Knecht für die Einladung!


Die Erbärmlichkeit des Krieges

Ausstellung // Projektraum ODALISQUE // 20. Oktober – 11. November 2023 // Oktober 2023

Andrea Schmidt stellt in einer Einzelausstellung im Projektraum ODALISQUE (Goethestraße 84, Berlin) Zeichnungen, Serigrafien und Digitaldrucke zu den Gedichten Wilfred Owens aus dem Buch »Die Erbärmlichkeit des Krieges« aus. 2014 erschienen mit diesem Band die gesammelten Gedichte von Owen erstmals in deutscher Sprache im Verlagshaus Berlin, übersetzt aus dem Englischen von Jo Frank. 

→ Vernissage: 19.10.23 • 18 Uhr / Finissage: 11.11.23 • 16 Uhr
→ Lesung & Gespräch: 4.11.23 • 18 Uhr mit Jo Frank (Übersetzer & Verleger) und Andrea Schmidt


Schreiben gegen die Norm(en)?

Lesung & Gespräch // Ocelot Berlin // November 2021

Ausverkauftes Haus am Samstag im Ocelot: In der Lesereihe »Schreiben gegen die Norm(en)?« stellten wir Texte von Autor*innen vor, die gegen vermeintliche Konventionen anschreiben, von Normen abweichen, dabei aber auch Projektionsfläche für Verletzbarkeit bieten. »die Norm macht sich unsichtbar, indem sie sich ununterbrochen redend verschweigt, verschweigt aber das Andere, das ja konstituierend für die Norm ist, die aber auf keinen Fall will, dass man es merkt« schreibt Odile Kennel in ihrem Essay »Lust« (Verlagshaus Berlin, 2021).
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Doris Anselm, Miku Sophie Kühmel, Muri Darida und Jasper Nicolaisen lasen mutige Texte, die Konstellationen in Beziehungen ausloten. Wir sprachen über »Regenbogen-Familiensaga« als Label, über das Schreiben über Sex aus der Perspektive einer Frau und über Konstruktionen von Familie, die als sicherer Ort erscheinen, aber eben auch Gewalt beinhalten können. Ich hatte die große Freude mit Alexander Graeff durch den Abend zu führen.
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Die Veranstaltung wurde unterstützt von PINK.LIFE, Aktionsbündnis gegen Homophobie, Nipple Liberation Army, OSTMOST und wurde gefördert durch den Lesungsfond des Fördervereins Buch. 2022 geht es weiter! 🖤


7 Tage 1 Thema: Feindbild GENDER

Instagram-Kampagne // Gestaltung von Share-Pics // Oktober 2021

Gestaltung von Share-Pics zur Themenwoche »Feinbild Gender« für den Instagram-Channel @gendermatters_fes. Ausgehend von der aktuellen Mitte-Studie 2020/21 der Friedrich-Ebert-Stiftung werden in der Themenwoche Fragen zu Anti-Gender-Diskursen diskutiert.


Frauenpreis 2022

Corporate Design // Senatsverwaltung Berlin // September 2021

Der »Berliner Frauenpreis« wird seit 1987 an weibliche Persönlichkeiten der Stadt Berlin vergeben, die durch ihr Engagement in herausragender Weise für die Emanzipation der Geschlechter gewirkt haben und schafft damit Sichtbarkeit für kluge, engagierte Frauen! Für die Ausschreibung zum Preis 2022 habe ich im Auftrag der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Plakate, Einladung, Flyer und Share-Pics gestaltet. Der »Berliner Frauenpreis 2022« wird im Frühjahr 2022 verliehen.


Wir sind jetzt hier

Corporate Design // Friedrich-Ebert-Stiftung // August 2021

Für die Friedrich-Ebert-Stiftung habe ich das Veranstaltungsdesigns für eine Reihe von Vorführungen und Diskussionen zum Film »Wir sind jetzt hier. Geschichten über das Ankommen in Deutschland« von Niklas Schenk und Ronja von Wurm-Seibel übernommen. Die Gestaltung beinhaltete Einladungen, Banner, Share-Pics für Social Media und Plakate.

→ BR Mediathek: Wir sind jetzt hier – Trailer (30.03.21)


Barriere:frei — Inklusiv

Typo-Seminar an der HbK Braunschweig // April 2021

Im Typografie-Seminar an der HBK Braunschweig setzen wir uns im Sommersemester 2021 mit Anforderungen an barrierefreies und inklusives Grafikdesign auseinander. Themen wie gendersensibles Design, diskriminierungsfreie Sprache oder auch Gestaltung für Menschen mit Beeinträchtigungen, z. B. Menschen, die nicht sehen oder hören können, sind Anliegen, die zu einer partizipativen und inklusiven Gesellschaft gehören und mittlerweile in vielen öffentlichen, sozialen und kulturellen Kontexten Anspruch und Realität darstellen – allein das Alltagsbewusstsein und die Mentalität stehen dem oft skeptisch gegenüber. Woran das liegen könnte, wollen wir in der großen Praxis diskutieren, die notwendigen Parameter erforschen und eigene Konzepte entwickeln, die barrierefreies, inklusives und partizipatives Design realisieren.

Begleitend zum Seminar haben wir eine öffentliche Vortragsreihe konzipiert: Rebecca Kopiecki fragt am 27.4.21 nach Leitgedanken aber auch Grenzen inklusiver Gestaltung. Gregor Strutz stellt am 18.5.21 aktuelle Praxisbeispiele inklusiver Gestaltung vor. Steffen Zimmermann spricht am 15.06.21 über Universal Design für möglichst alle Menschen. Alle Vorträge sind anschließend weiterhin digital verfügbar (Link jeweils über die Bilder).


Echoräume des Schocks

Essay & Editorial Design // Dietz Verlag // August 2020

Von Franziska Richter, der Herausgeberin der Anthologie »Echoräume des Schocks« wurde ich neben vielen anderen Kreativen und Kulturschaffenden eingeladen, einen Text zur Anthologie über die Zeit des Lockdown beizusteuern. Entstanden ist der Essay »Ich glaube an die Chance, die in Vagheit liegt«, der persönliche Erfahrungen in meinen Rollen als Verlegerin, Typografin und Lehrende in einer Zeit großer Unsicherheiten reflektiert. Den Essay könnt ihr ab Seite 66 direkt im Buch nachlesen.

In 25 Beiträgen zeichnen Kulturschaffende und Kreative den Widerhall dieser Zeit auf, berichten von Ereignissen aus Politik und Gesellschaft und erzählen von Ängsten und Hoffnungen in ihrem Alltag im Ausnahmezustand. Sie vermessen den Schock, der den Kulturbereich getroffen hat und stellen sich die Frage, wie Kunst und Kultur in und nach der Corona-Zeit gefördert beziehungsweise gestärkt werden können.

ECHORÄUME DES SCHOCKS
Wie uns die Corona-Zeit verändert
Reflexionen Kulturschaffender und Kreativer
Franziska Richter (Hg.) 
192 Seiten / Klappenbroschur / 16,00 Euro  
ISBN 978-3-8012-0589-8
Gestaltet wurde das Buch von Typografie/im/Kontext.

Weitere Informationen:
→ »Wie wird die Pandemie die Rolle der Kultur verändern?« (Lena Schneider, Tagesspiegel, 10.11.20)
→ »Wichtige Debatte« (Alf Mayer, CulturMag, 01.11.20)
→ »Corona-Schockwellen: Neue Normalkultur?« (NEH, Verdi Kulturmagazin, 24.09.20)
→ Buchpremiere (Palisander, 02.09.20)


Berliner Frauenpreis 2020

Corporate Design // Senatsverwaltung Berlin // März 2020

Am Freitag, 6. März 2020, wurde im Rathaus der Berliner Frauenpreis an Yvonne Büdenhölzer, Intendantin der Berliner Festspiele, verliehen. Sie führte 2019 die Quote ein und ermöglichte damit eine größere Sichtbarkeit von Regisseurinnen im Rahmen des Berliner Theatertreffens! »Ein Sinneswandel ist im Theater von Nöten, ein generelles Umdenken, wenn Theater relevant bleiben will, erklärt sie, und um Strukturen zu schaffen brauche es Entscheidungen.« Es Ist großartig und wichtig, dass es diesen Preis gibt. Er schafft Sichtbarkeit für kluge, engagierte Frauen! Und ich bin sehr glücklich, dass ich mit Typografie/im/Kontext die visuelle Gestaltung für den Preis, der von der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung ausgeschrieben wurde, übernehmen durfte.


→ Infos zum Weiterlesen: Parität mit Aschenputtel Technik!? (taz online, 09.03.2020)
Fotos: @blnfestspiele