108. Berliner Typostammtisch

Vortrag // LucasFonts in Berlin-Schöneberg // // Oktober 2023

Wie kommen die Buchstaben in die Bücher? Wie finden Schriften zu Verlagen, und umgekehrt? Der Typostammtisch Berlin hat am 26. Oktober 23 zum Verlagsabend ins Atelier »LucasFonts« eingeladen: »Die Inhaber*innen, Herausgeber*innen, Autor*innen oder Gestalter*innen (oftmals sind sie all das in Personalunion) illustrer, überwiegend in Berlin ansässiger Literaturverlage erläutern ihre typo-/grafischen Entscheidungen. Dafür bringen sie beispielhaft Bücher mit, legen sie auf den Overhead-Projektor, blättern mit uns durch die Seiten und stellen sich dem Gespräch. Wir freuen uns auf persönliche Begegnungen mit und rare Einblicke in die Arbeit von – Freudenfeuer, Trommelwirbel, großer Tusch: Brinkmann + BoseRohstoffTrottoir NoirVerbrecher Verlag und Verlagshaus Berlin

Zusammen mit Tillmann Severin habe ich über schönste Verlagshaus-Bücher gesprochen, Lieblingsschriften vorgestellt und verraten, wie sie entdeckt werden. Und wir haben darüber gesprochen, dass Lektorat & Gestaltung sich unbedingt bedingen, weil Inhalt & Form unbedingt zusammen gehören. Es war aufregend und schön, unsere Bücher vor so vielen Typo-Expert*innen zu zeigen. Vielen Dank an das tolle Typostammtisch-Team, allen voran Sonja Knecht für die Einladung!


Literatur-Plakate

Plakatgestaltung // Brotfabrik Berlin // Mai 2022


Am Ende der Weißheit

Buchgestaltung // Juli 2021

Seit Anfang des Jahres hat mich die Gestaltung der Doppelpublikation »Am Ende der Weißheit / Verschalte Verbindungen« von Swantje Lichtenstein begleitet – zwei Bücher einer Lyrikerin, die in ihrer Arbeit die Schnittstellen von Wissenschaft, poetischer Praxis, performativer Gestaltung und Gesellschaftskritik ausleuchtet. Der Band ist jetzt endlich bei uns Verlagshaus Berlin erschienen und wurde Anfang Juli im »Ocelot, not just another Bookstore« vorgestellt.  

»Am Ende der Weißheit« untersucht die komplexe Vielfalt der rassistischen Idee des Weißseins und des Weißen Wissens. Weißheit wird angezeigt, aufgefächert und seziert. Es ist ein Buch gegen das Vonsichweisen und für das Bezeugen von ganz alltäglichen Rassismen – und nicht zuletzt ein Einstehen für Poesie als widerständige Literatur. In dem zweiten Band »Verschalte Verbindungen« wird Poesie zum Gestaltwandlungsprozess, der Verschwiegenes zur Sprache bringt, Verbotenes benennt, Gestohlenes freisetzt und sich nicht zufrieden gibt mit den besetzten, übernommenen, verletzten Sprachen. Basis ihrer Auseinandersetzung ist ein performatives Verständnis des Schreibens: in Buchform übersetzt bedeutet das ein stetiges Ausloten der Grenzen der Sprache und des Sprechens. 

Die Gestaltung der Doppelpublikation stellt sich mit dem Inhalt auf: durch farbverlaufende Umschläge, eine schwere Type, Fedrigoni-Papiere in verschiedenen Weiß-tönungen und einen schwarz-durchgefärbten Papp-Schuber mit ausgestanzter verbindender ß-Ligatur, die Inhalt und Form, Vergangenheit und Gegenwart engführt. Nicht nur inhaltlich sondern auch optisch ein grandios schönes Buch! 

Am Ende der Weißheit / Verschalte Verbindungen
Doppelpublikation von Swantje Lichtenstein 
300 Seiten / 2 Bücher in einem schwarzen Schaber / 29,90 Euro  
ISBN 978-3-945832-44-8
Gestaltet wurde das Buch von Typografie/im/Kontext.


Lyrik, Ligaturen & Typografie

Podcast »BookGazette« // Juni 2021

Mit Nick Lüthi, dem Initiator von bookgazette.xyz habe ich mich in dem Podcast »BookGazette. Die Welt der unabhängigen Verlage« über Lyrik, Ligaturen & Typografie unterhalten. Wir sprachen über unabhängiges Verlegen, warum man vor Gedichten keine Angst haben sollte und wie Gestaltung & Inhalt in einem Buch zusammen gehen können. Im Übrigen sind alle Folgen des Podcasts super spannend, denn es kommen Expert*innen aus ganz unterschiedlichen Bereichen des unabhängigen Verlegens zu Wort und sprechen über ihre jeweiligen Erfahrungen – sehr individuell, inspirierend und professionell. Große Empfehlung!


Barriere:frei — Inklusiv

Typo-Seminar an der HbK Braunschweig // April 2021

Im Typografie-Seminar an der HBK Braunschweig setzen wir uns im Sommersemester 2021 mit Anforderungen an barrierefreies und inklusives Grafikdesign auseinander. Themen wie gendersensibles Design, diskriminierungsfreie Sprache oder auch Gestaltung für Menschen mit Beeinträchtigungen, z. B. Menschen, die nicht sehen oder hören können, sind Anliegen, die zu einer partizipativen und inklusiven Gesellschaft gehören und mittlerweile in vielen öffentlichen, sozialen und kulturellen Kontexten Anspruch und Realität darstellen – allein das Alltagsbewusstsein und die Mentalität stehen dem oft skeptisch gegenüber. Woran das liegen könnte, wollen wir in der großen Praxis diskutieren, die notwendigen Parameter erforschen und eigene Konzepte entwickeln, die barrierefreies, inklusives und partizipatives Design realisieren.

Begleitend zum Seminar haben wir eine öffentliche Vortragsreihe konzipiert: Rebecca Kopiecki fragt am 27.4.21 nach Leitgedanken aber auch Grenzen inklusiver Gestaltung. Gregor Strutz stellt am 18.5.21 aktuelle Praxisbeispiele inklusiver Gestaltung vor. Steffen Zimmermann spricht am 15.06.21 über Universal Design für möglichst alle Menschen. Alle Vorträge sind anschließend weiterhin digital verfügbar (Link jeweils über die Bilder).


Edition Zwanzig

Editorial Design – Chapbooks // August 2020

Im Verlagshaus Berlin haben wir eine neue Reihe für Chapbooks entwickelt: In der edition zwanzig erscheinen Chapbooks, die Lust machen auf das Entdecken neuer poetischer Stimmen. Wir wollen Autor*innen eine erste Plattform zur Publikation und Zusammenarbeit bieten, noch bevor ein umfangreiches Manuskript in üblicher Debutlänge vorliegt.

Für die neue Edition habe ich das gestalterische Konzept entwickelt: handliche Bücher mit Klappumschlag, Fadenknotenbindung und gedruckt auf Fedrigoni´s neuem Arena-Papier leuchten im sommerlich frischen Pantone 811. Kleine typografische Schätze, die dazu einladen, neue Lyrik zu entdecken.

In unserer ersten Edition erschienen »BARBARA« von Barbara Juch und »lustdorf« von Alisha Gamisch starke lyrische Stimmen, die noch viel von sich hören lassen werden.


Echoräume des Schocks

Essay & Editorial Design // Dietz Verlag // August 2020

Von Franziska Richter, der Herausgeberin der Anthologie »Echoräume des Schocks« wurde ich neben vielen anderen Kreativen und Kulturschaffenden eingeladen, einen Text zur Anthologie über die Zeit des Lockdown beizusteuern. Entstanden ist der Essay »Ich glaube an die Chance, die in Vagheit liegt«, der persönliche Erfahrungen in meinen Rollen als Verlegerin, Typografin und Lehrende in einer Zeit großer Unsicherheiten reflektiert. Den Essay könnt ihr ab Seite 66 direkt im Buch nachlesen.

In 25 Beiträgen zeichnen Kulturschaffende und Kreative den Widerhall dieser Zeit auf, berichten von Ereignissen aus Politik und Gesellschaft und erzählen von Ängsten und Hoffnungen in ihrem Alltag im Ausnahmezustand. Sie vermessen den Schock, der den Kulturbereich getroffen hat und stellen sich die Frage, wie Kunst und Kultur in und nach der Corona-Zeit gefördert beziehungsweise gestärkt werden können.

ECHORÄUME DES SCHOCKS
Wie uns die Corona-Zeit verändert
Reflexionen Kulturschaffender und Kreativer
Franziska Richter (Hg.) 
192 Seiten / Klappenbroschur / 16,00 Euro  
ISBN 978-3-8012-0589-8
Gestaltet wurde das Buch von Typografie/im/Kontext.

Weitere Informationen:
→ »Wie wird die Pandemie die Rolle der Kultur verändern?« (Lena Schneider, Tagesspiegel, 10.11.20)
→ »Wichtige Debatte« (Alf Mayer, CulturMag, 01.11.20)
→ »Corona-Schockwellen: Neue Normalkultur?« (NEH, Verdi Kulturmagazin, 24.09.20)
→ Buchpremiere (Palisander, 02.09.20)


Divina Proportione

Typedesign // August 2020

Luca Pacioli (1445-1514 oder 1517) war ein italienischer Mathematiker, der Lehrer von Leonardo da Vinci, Schachspieler, Zauberer und Typedesigner. Er hat für sein Buch »Divina Proportione« eine nahezu perfekte Schrift konstruiert – nahezu perfekt, denn vier Buchstaben fehlen: J, U, W und Z. Für das unglaubliche, über 800 Seiten schwere Buch »Die Welt der Renaissance«, hg. von Tobias Roth im Verlag Kiepenheuer & Witsch habe ich diese vier Buchstaben nachinterpretiert. Es war eine große Freude, mich dem Konstruktionsprinzip von Pacioli anzunähern! Nachschauen könnt ihr es in dem Buch, welches im Herbst 2020 erscheint!


made in china

Editorial Design // März 2020

→ made in china
Gedichte: Lea Schneider // Illustrationen: Yi Meng Wu
Buchgestaltung: Andrea Schmidt
ISBN: 978-3-945832-38-7
Verlagshaus Berlin, 2020

»Wann ist ein Gedicht ein Gedicht?« (Veronika Lichter, bücherfrauen, 21. März 2020)
→ »ein loch im papier« (Monika Littau, Fixpoetry, 1. April 2020)
→ »Nicht vergleichen müssen …« (Marcus Neuert, Fixpoetry, 1. April 2020)
»Eine Reise durch Städte, Sprachen und Gedichte« (Peggy Kames, sinofilia.com, 13. April 2020)


Ideen¹⁰

Bachelor-Prüfung an der HbK Braunschweig // Februar 2020

Im Wintersemester 19_20 betreute ich 10 Bachelor-Arbeiten im Studiengang »Visuelle Kommunikation« an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Die Projekte mit den Schwerpunkten Corporate & Editorial Design sowie Typografie wurden Anfang Februar präsentiert und in der Ausstellung »Ideen¹⁰« gezeigt.

Ausgewählte Studierendenarbeiten von Julia Reichert, Martha Lohse, Cäcilie Fabritius, Katharina Filippov und Gideon Hoja.